Keine Arzneimittel über den Tierarzt: Diskussion um das Dispensierrecht
Dürfen Tierärzte bald keine Arzneimittel mehr verkaufen, führt der Impftermin nun unweigerlich über die Apotheke? Im Zuge der Eindämmung von massenweisen Arznei-Gaben in der Tiermast soll auch das Dispensierrecht der Tierärzte überprüft werden.
von Lena Landwerth
Schon 2001 hatte Bundesverbraucherministerium Renate Künast angekündigt, dass in Zukunft die Veterinäre nicht gleichzeitig Medikamente verschreiben und selbst verkaufen dürfen. Durchgesetzt hat sich diese Änderung bisher nicht, bis Bundeslandwirtschaftsministerin Beate Aigner im Januar 2012 laut dpa erneut eine Überprüfung ankündigte (zum Artikel in der Ärztezeitung). Das Gesetz, dass neben Apotheken auch Tierärzte Medikamente vertreiben dürften, ginge auf eine Ausnahmeregelung der 50er Jahre zurück und stände im Zuge der Eindämmung des Antibiotika-Einsatzes in der Tiermast nun auf dem Prüfstand.
Tierärzte bangen aus guten Gründen um eine Abschaffung des Dispensierrechtes, war der Verkauf von Tierarzneimitteln doch bisher ein gutes Zubrot. Doch auch für Tierhalter hätte eine neue Regelung Nachteile – auch dann, wenn er den Apothekenbesuch nach Aufsuchen seines Hausarztes schon gewohnt ist. Nach der Diagnose durch den Tierarzt würde der Weg zur Apotheke führen, um die Medikamente bei einem tiermedizinisch ungeschulten Apotheker zu kaufen. Vielleicht muss er sie auch bestellen, falls sie nicht vorrätig sind. Eine Abgabe nach Bedarf wie beim Tierarzt ist hier nicht möglich, stattdessen erwirbt der Tierfreund gleich eine ganze Packung mit 50 oder 100 Tabletten, von denen er vielleicht nur vier benötigt. Die Gefahr einer Weiterverwendung oder Weitergabe eventueller Restmedikamente ist entsprechend hoch… Doch der Schaden falsch angewandter Tropfen, Tinkturen und Tabletten ist immens und kann lebensbedrohlich für das jeweilige Tier sein! Aktuell ist nur der Tierarzt Experte für veterinärmedizinische Medikamente, der Apotheker kann die Wirkung auf das jeweilige Tier nicht unbedingt abschätzen. Zudem herrscht in der Tierarztpraxis eine Mischkalkulation. Welche Auswirkungen es auf die Tierarztkosten haben wird, wenn die zweite Einnahmequelle wegbricht, bleibt abzuwarten…
Welche Wege gibt es, die unwillkürlich gegebenen Arzneimittelgaben in der Tiermast einzudämmen, ohne den Kleintierhalter zu belasten? Was ist Ihre Meinung zur Situation? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!
Dem stimme ich voll und ganz zu, Übertriebene Verabreichungen, durch den Halter, der Tierarzt weiß genau
was mein Tier braucht und in welcher Menge, ob vielleicht eine dementsprechende Nachdosierung nach Untersuchung nötig ist usw.. Der Halter rennt erst zum Arzt, dann zur Apotheke, dann z.B., Tier braucht eine
Sprize, wieder zum Tierarzt, denken diese Politiker auch mal nach, der Kostenaufwand ist für den Kleinen Tierhalter garnicht vertretbar.
Aber so ist das hier nun mal, die Politiker aller Nationen, sollten mal den Verdienst des Kleinen Mannes
für, na sagen wir mal 2 Monate nehmen und wir deren Gehalt.
Dann sieht die Welt anders aus und viele derer hatten ja auch mal so ein Gehalt, doch schnell vergessen,
glaube ich.
Nein, die sollen dem Fachpersonal und das sind nun mal die Tierärzte und Veterinäre, das lassen was
sie auch brauchen, um in dem Wettbewerb zubestehen, ihnen da nicht reinreden, wovon Sie Null Plan haben.
Die Tierärzte wollen doch auch nicht Politiker werden.
Sicher Kontrollen müssen sein, bei Rindviechern verstehe ich dies noch, aber dann ist schluß, ich Esse meine Liebling ja nicht. – Oder.?
Ein verärgerter Tierbesitzer von 3 Hunden, die Steuern zahlen.( Und die sind zu Hoch.)