Stadt Bonn beschließt Kastrationspflicht

Auch, wenn es bisher keine bundesweite Kastrationspflicht in Deutschland gibt, sehen Tierschützer nun Licht am Horizont: Bonner Freigängerkatzen müssen künftig kastriert werden.

Foto: Klaus Steves, pixelio.de
Foto: Klaus Steves, pixelio.de
„Katzenhalter, die ihren Tieren Freigang gewähren, müssen diese ab 1. Juli 2012 kastrieren, kennzeichnen und registrieren lassen“, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt Bonn. Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am Donnerstagabend (31. Mai) die entsprechende Ordnungsbehördliche Verordnung beschlossen. „Damit die Katzen künftig ins Freie dürfen, müssen die Tiere, sobald sie fünf Monate alt sind, durch einen Tierarzt kastriert und mit einer Tätowierung oder einem Mikrochip gekennzeichnet werden. Um die Katzen bei Bedarf identifizieren zu können, müssen sie in einer entsprechenden Datenbank registriert sein.“ Katzenhalter, die gegen die Pflicht verstoßen, können mit einer Geldbuße bis zu 1.000 Euro belegt werden. Im Einzelfall kann nach Prüfung eine Ausnahme von den Bestimmungen zugelassen werden, beispielsweise für Züchter.

Auch die Tierschutz-Stiftung VIER PFOTEN begrüßt den Entschluss. „Streunende Katzen führen ein jämmerliches Dasein. Sich selbst überlassen, kämpfen sie täglich ums Überleben. Viele sterben qualvoll an Hunger und unbehandelten Krankheiten“, so Kampagnenleiterin Dr. Martina Stephany. „Über zwei Millionen Streunerkatzen gibt es bereits in Deutschland, und es werden immer mehr.“ Aus diesem Grund fordert VIER PFOTEN eine bundesweite Kastrationspflicht von freilaufenden Katzen und startete zudem eine Unterschriftenaktion an Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner.

Bereits mehr als 80 Kommunen und Städte haben Verordnungen zur Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht eingeführt.

Zum Weiterlesen:
Kastration – kleiner Eingriff, große Wirkung
Kastrationspflicht und Katzensteuer
Tierschutz-Themen bei Pfotenhieb

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13 Gedanken zu „Stadt Bonn beschließt Kastrationspflicht

  • 1. Juni 2012 um 19:49
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    Wehret den Anfängen!
    Ab nächstes Jahr wird dann die chinesische „Ein Kind“ Politik eingeführt und alle Bürger bekommen einen Mikrochip unter die Haut gepflanzt. Wer sich gegen den Chip wehrt, wird kastriert!

  • 1. Juni 2012 um 23:18
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    Da kann ich nur Beifall klatschen!! Herzlichen Glückwunsch zu dieser Entscheidung!!! Ich hoffe, dass meine Heimatstadt Köln diesem Beispiel folgt!!! Ich gebe die Hoffnung nicht auf!!!!!

  • Pingback: Anonymous

  • 4. Juni 2012 um 20:57
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    Bravo, auch die Höhe der Strafen.
    Unser Tierschutzverein hat jetzt schon wieder mehrere Katzenmütter mit Babys und etliche Flaschenkinder. Wir kämpfen seit Jahren für die Kastrationspflicht, aber unsere Gemeinden hier im Osnabrücker/Rheiner Raum sträuben sich noch immer. Im letzten Jahr sind wir von Katzenbabys fast erschlagen worden. Wir wussten zum Schluss nicht mehr wo wir noch welche unterbringen sollten. Hoffentlich haben wir bald eine einheitliche Pflicht für ganz Deutschland

  • 5. Juni 2012 um 17:38
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    Super! Ich freue mich sehr das eine weitere Stadt diesen nötigen Schritt endlich gemacht hat!
    Hoffentlich ziehen noch viele weitere Städte nach,
    wenn Deutschland schon nicht so umsichtig ist das einheitlich einzuführen!

  • 5. Juni 2012 um 18:08
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    Endlich wieder eine Stadt mehr, die das richtige tut.

  • 11. Juni 2012 um 11:47
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    Super!!! Ich hoffe sehr, das auch bald eine ländliche Kommunen sich zu einer Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für Freigängerkatzen entschließen. Auch hier ist das Katzenelend zum Teil sehr groß.

  • 5. Juli 2012 um 10:37
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    Die die Idee an sich ist gut, aber hinkt gewaltig, letztlich wird das doch nur dazu führen, dass es eine Verlagerung hin zu den bewussten Vermehrern gibt.
    Wer keine Katze aus dem Tierheim oder -schutz will und auch nicht vom Züchter, dem bleibt nur noch die ‚Option‘ vom Vermehrer eine Katze zu holen der seine Tiere unter absolut uneinsehbaren Zuständen in der Wohnung hält… Wer unbedingt Nachwuchs will, der sperrt seine Katze dann halt (solange) ein.

    Zumal die Zuordnung einer Katze noch schwerer sein dürfte als die eines Hundes zum Besitzer wo schon einige die Hundesteuer bzw die damit verbundene Anmeldung umgehen.

    Wobei ich auch Zweifel anmelden möchte hinsichtlich der rechtlichen Situation, ob es legal ist die einen Katzenhalter zu sowas zu zwingen und die anderen nicht.
    Was die Frage nach all den anderen Haustieren aufwirft die sich ‚lustig vermehren‘. Hunde, Kaninchen, Meerschweinchen etc pp

  • Pingback: Tierschutz in Bonn: mit LINKS! « www.links-rheinisch.de

  • 4. August 2012 um 20:56
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    Toll, toll, toll. Hoffentlich macht dieses Beispiel in anderen Städten Schule. Die Strafen für die verantwortungslosen Tierhalter müssen nur noch viel härter sein… Darüber lachen diese Ignoranten doch… Aber: guter Ansatz!

  • Pingback: Katzenhilfe Alsfeld » Stadt Bonn beschließt Kastrationspflicht – Pfotenhieb

  • 27. September 2013 um 10:06
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    Super! Eine Kastrationspflicht ist unbedingt erforderlich. Leider wehren sich die Gemeinden und Städte, weil die Verantwortlichen keine TierschützerInnen und leider nicht in der Lage sind das Thema Tierschutz ernst zu nehmen. Rechtlich ist es kein Problem die Kastrationspflicht in die Gemeindeverordnung mit aufzunehmen.
    Die meisten Leute sehen die Probleme nicht und verstehen nicht, warum man seine Katze sich nicht einfach vermehren lässt, schließlich sterben die Tiere ja an ihren Krankheiten und Seuchen oder werden überfahren und das ist in Ordnung. Geiz ist nicht geil, sondern eine Form von Gewalt, denn wären die Kastrationen umsonst, wäre die „Einsicht“ viel größer.
    Unglaublich, diese Mitgefühllosigkeit.

  • Pingback: „Kastrationspflicht“ – was heißt das? | zooplus blog DE

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