Allgemeines Katzenernährung

Der Nährstoffbedarf der Katze: Kalorienrechnerei für Faule

Leckermäuler sind rund um die Uhr auf der Suche nach schmackhaftem Fressbaren, Mäkelkatzen müssen tagtäglich mit Mühe und Not an den Futternapf gelockt werden. Doch wie hoch ist der Nährstoffbedarf einer Katze überhaupt, wie viel Futter muss sie zu sich nehmen, um gesund zu bleiben?
Der Körper einer Katze ist schlank, rank und beweglich – zumindest im Idealfall. Als Jäger ist der Körper der Katze nicht darauf eingestellt, Übergewicht mit sich rumzutragen. Jedes zusätzliche Gramm belastet Gelenke und Knochen und führt zu einer eingeschränkten Beweglichkeit. Wir möchten gar nicht von Extremfällen sprechen, in denen sich die Katze ohne zusätzliche Hilfe noch nicht einmal mehr alleine putzen kann – denn soweit muss es nicht kommen.

Täglicher Bedarf

Der Tierarzt berechnet den Kalorienbedarf, den ein Tier tagtäglich mindestens zu sich nehmen muss, aus dem aktuellen Körpergewicht und eventuell vorhandenen Stressfaktoren. Je nach Quelle unterscheiden sich die jeweils verwendeten Formeln zum Teil erheblich: Laut Schreys „Notfalltherapie bei Hund und Katze“ entspricht der Erhaltungsbedarf oder Ruheumsatz pro Tag in kcal = (30 x Körpergewicht) + 70. Für eine ausgewachsene Katze mit einem Gewicht von vier Kilogramm ergibt sich so ein täglicher Kalorienbedarf von 190 Kalorien, um die Körperfunktionen aufrecht zu erhalten. Bei vorhandener Krankheit wir diese Zahl noch mit 1,4 multipliziert. In „Innere Medizin der Kleintiere“ von Nelson wird ebenfalls auf diese Formel verwiesen, nur fließt hier der Faktor von 1,4 auch ohne vorhandene Krankheit in die Formel ein. Bei einer Katze von vier Kilogramm ergibt sich so ein Bedarf von 266 Kalorien pro Tag. In „Klinische Diätetik der Kleintiere“ verweist der Autor auf den täglichen Kalorienbedarf, der sich aus dem 1,2 bis 1,6fachen des Ruheumsatzes berechnet – je nach Aktivitätsniveau. Laut Yins und Noltes „Praxisleitfaden für Hund und Katze“ benötigt eine Katze mit vier Kilogramm Gewicht eta 226,3 Kalorien pro Tag und laut dem amerikanischen Regelwerk „Nutrient Requirements of Dogs and Cats“ errechnet sich der tägliche Kalorienbedarf durch die Formel 80 kcal/kg hoch 0,75.

Sie sehen also: Die Nährstoffe, die eine Katze pro Tag benötigt, hängen erheblich von Rasse, Alter und vor allem Aktivität ab. Eine Freigängerkatze, die sich ihr Futter selbst erjagt, verbraucht sehr viel mehr Kalorien als eine Hauskatze, die ihre Tage auf dem warmen Kamin genießen kann.

Aktivität

Auf kretakatzen.de findet man eine Formel, die für den Hausgebrauch angemessen scheint: Katzen mit geringer Aktivität brauchen etwa 60 kcal/kg, Katzen mit mittlerer Aktivität 70 kcal/kg und Katzen mit hoher Aktivität 80 kcal/kg. Wer gerne mit Zahlen spielt und Spaß daran hat, die oben genannten Formeln durchzurechnen wird sehen, dass sich diese Angaben im mittleren Bereich der Experten-Schätzungen bewegen.

Rechnet man nun den Energiebedarf einer Katze mit geringer Aktivität gegen den einer Katze mit hoher Aktivität kommt man zu durchaus unterschiedlichen Zahlen: Eine wenig aktive Katze mit einem Körpergewicht von 4 Kilogramm benötigt hiernach etwa 240 Kalorien pro Tag, eine Katze mit hoher Aktivät ganze 320 Kalorien. Sie können sich nun vorstellen was passiert, wenn eine wenig aktive Katze den täglichen Kalorienbedarf einer sehr aktiven Katze zu sich nimmt…

Schluss mit der Rechnerei

Haben Sie bis hierhin durchgehalten? Dann habe ich jetzt eine gute Nachricht für Sie: Sie müssen den täglichen Kalorienbedarf Ihrer Katze nicht tagtäglich überwachen. Rechnen Sie sich nur einmal durch, wie hoch der Nährstoffbedarf Ihrer Katze wirklich ist – idealerweise für jedes Aktivitätsniveau. So können Sie jederzeit leicht auf Änderungen im Leben Ihrer Katze eingehen, ohne gleich ein schleichendes Über- oder Untergewicht mit den entsprechenden gesundheitlichen Folgen zu fürchten. Ihre Katze geht im Frühjahr vermehrt nach draußen? Super, dann dürfen Sie nun ein paar Bissen mehr füttern! Die Fellnase bleibt bei den ersten regnerischen Tagen lieber am Kamin? Dann müssen Sie nun auf ein energieärmeres Futter oder eine geringere Futtermenge umsteigen.

Leider weist nicht jeder Futterhersteller die Energiedichte auf dem Packungsettiket aus – statt dessen wird gerne die Futtermenge pro Katze angegeben, ohne auf Gewicht, Aktivität, Alter und Rasse einzugehen. Und nicht jeder Katzenfreund hat ein eigenes Labor daheim… Dafür finden Sie auf kretakatzen.de eine Energietabelle vieler Futtersorten, die wir Ihnen wärmstens ans Herz legen können!

Fitnesstraining für den Sofatiger

Was wir bei all der Rechnerei außen vor gelassen haben: Natürlich ist es mit der reinen Anpassung der Futtermenge nicht getan! Vergessen Sie darum nicht, Ihrer Katze regelmäßige Fitness- und Denksportaufgaben zu stellen, sobald sie sich einmal weniger bewegt. Schließlich kommt es nicht nur auf die ideale Nährstoffdichte an!

Tipps, die Katze im Haus zu beschäftigen, würden den Rahmen dieses Artikels sprengen. Hierzu finden Sie hier weitere Tipps:

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MK

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