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Vom Struwwelpeter zum Seidengewand

Ihre Mieze sieht aus wie ein zerrupftes Huhn? Das Fell ist stumpf und glanzlos, schuppig und struppig oder es sieht einfach ungepflegt und ungesund aus? Tanja Hansen verrät Tipps und Tricks, wie Sie den Pelz Ihres Samtpfötchens wieder samtig-weich und glänzend-schön machen.

Struppiges Fell und schuppige Haut können einige Ursachen haben: Zum einen, und das ist ein ausschlaggebender Punkt, kann es an minderwertigem, ungesunden Futter liegen. „Du bist, was du isst“, gilt auch für Katzen. Zum anderen kann dies auch ein Anzeichen von leichten bis schweren Erkrankungen darstellen.

Ist die Katze krank?
Vorab sei erwähnt, dass eine organische Erkrankung Ihres schnurrenden Schatzes durch einen Tierarzt oder Tierheilpraktiker abgeklärt werden sollte, der wahrscheinlich ein Blutbild veranlasst. Nierenschäden sind besonders oft durch schlechtes Fell gekennzeichnet. Stumpfe, teils sogar abgebrochene Haare und schuppige Haut (hierbei können die Schuppen von flockig-weiß bis cremig-gelb variieren) können Indikatoren dafür sein, dass die Nieren und auch die Leber mit der Entgiftung des Katzenkörpers überfordert sind. Deswegen fängt der Körper an, über die Haut zu entgiften. Oft ist hier eine Medikation der entsprechenden Organe notwendig. Aber auch trockene Heizungsluft im Winter kann struppige, matte Haare und Schuppenbildung der Haut begünstigen und fördern. Schließen Sie weiterhin aus, dass Ihre Katze unter Wurmbefall leidet. Mit einer über drei Tage gesammelten Kotprobe, die Sie bei Ihrem Veterinär zur Laboruntersuchung abgegeben, sind Sie auf der sicheren Seite. Bei positivem Befund helfen Wurmtabletten. Nach der Medikation dürfte Mieze schon bald wieder normales Fell haben. Trotzdem können Sie Ihre Fellnase wie folgt zusätzlich unterstützen:

Ist eine körperliche Erkrankung von einem Veterinär Ihres Vertrauens ausgeschlossen worden, können Sie Ihre Mieze etwas pimpen, damit sie wieder weiches, gesundes Fell bekommt. Und das geht so:

Die richtige Ernährung
Hochwertiges, gesundes, artgerechtes Futter (viel Fleisch, kein Getreide, kein Zucker, keine Chemie und keine Geschmacksverstärker) ist Faktor Nummer 1, um Mieze ein gesundes, glänzendes Fell zu bescheren. Bierhefetabletten oder –flocken aus dem Drogeriefachgeschäft oder Tierbedarfshandel (dort meist viel teurer, es gehen durchaus Produkte für Menschen) beinhalten Vitamin B und sind somit gut für Haut und Haare, auch für uns. Dies eignet sich leider nicht für niereninsuffiziente Katzen wegen des Calcium-Phosphor-Verhältnisses. Täglich 1 Tablette als Leckerli gereicht oder einen halben Teelöffel von den Flocken unter´s Futter gemischt hat eine ähnliche Wirkung wie Kieselerde. Letztere ist relativ geschmacksneutral für Miezen.

Ein besonders hochwertiges Lachsöl mit guten Omega 3, 6 und 9 Fettsäuren hat den gleichen Effekt und Katzen fahren in der Regel echt drauf ab. Schmeckt halt lecker. Jeden Tag ein paar wenige Tropfen über´s Futter zur Aufwertung und bald sieht Mieze wieder aus wie neu. Lachsöl regt zudem appetitlose Miezen wieder an, ihr Futter zu essen. Lachsöl ist gerade im Fellwechsel effektiv. Hier juckt der Pelz des Öfteren und unsere Samtpfötchen schmeißen ihr Fell nur so von sich. Das ist anstrengend für den gesamten Stoffwechsel und somit helfen oben genannte Nahrungsergänzungsmittel den Miezen auch gut über den Fellwechsel; hier jedoch besonders Lachsöl. Anstelle von Lachsöl können Sie auch qualitativ hochwertiges Nachtkerzen- oder Kokosöl verwenden oder Sie wechseln immer mal wieder zwischen den Ölen. Das bringt Pepp in den Speiseplan. Normalerweise haben alle genannten Produkte eine gute Akzeptanz.

Ein Kleks Jogurt oder Quark verleiht dem Pelz wieder Glanz. Natürlich als Leckerli und nicht als Creme auf den Pelz. 😉 Hiervon nicht zu viel und zu oft reichen, sonst gibt´s eventuell Durchfall. Deswegen bitte auch keine Butter oder Milch anbieten. Gerne können Sie auch mal variieren, um Mieze ein anderes Geschmackserlebnis zu bieten. So wird´s kulinarisch nicht langweilig. Mit ein bisschen Geduld und ein bisschen Zeit sehen und fühlen Sie dann das Ergebnis Ihrer Bemühungen (ach kommen Sie, eigentlich macht´s doch Spaß, die Vierbeiner zu verwöhnen, gell? Ist ja sogar noch gesund!).

Bürste und Kamm
Es schadet nicht, hin und wieder auch bei Kurzhaarmiezen die Bürste oder den Kamm zu schwingen. Das entfernt nicht nur dicke Unterwolle und lose Haare, sondern regt durch die Massage auch die Durchblutung und den Stoffwechsel an und beugt Hautkrankheiten vor. Besonders glänzend wird das Fell, wenn Sie Ihre Mieze nach der normalen Pflege mit einer feingezinkten Bürste, die Abrundung mit einer weichen Bürste gönnen oder das Prinzesschen mit einem Ledertuch „glanzpolieren“. Soll heißen, einfach nach dem Kämmen die letzten losen Haare mit dem Ledertuch herunternehmen, indem Sie damit mit leichtem Druck vom Kopf zum Popo herunterstreichen.

Denken Sie mit einem Lächeln dran, wenn Sie meinen, so ein Aufwand ist ja unnütz: „Jemand, der nicht bereit ist, seine Katze zu verwöhnen, bekommt niemals die Belohnung, die sie bereit ist, demjenigen zu schenken, der sie verwöhnt.“ – Mackenzie …Sieht ja zudem nicht nur schön aus und stärkt die Bindung zwischen Zwei- und Vierbeiner, sondern fördert auch Wohlbefinden und Gesundheit unserer vierbeinigen Hausgenossen. Hatte ich den Spaßfaktor des rituellen Kredenzens schon erwähnt?

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MK

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